Helmplatz 2, 90762 Fürth

CBRN-Einheit der Feuerwehr Fürth-Stadt

Seit dem Sommer 2025 stellen wir als Freiwillige Feuerwehr Fürth-Stadt die CBRN-Einheit der Stadt Fürth und sind dafür mit zwei Spezialfahrzeugen des Bundes sowie umfangreicher Zusatzausrüstung ausgestattet worden. Die Schwerpunkte unserer Einheit liegen auf der Erkundung im CBRN-Einsatz und der Dekontamination von eingesetztem Personal an der Einsatzstelle.

Was ist eine CBRN-Einheit?

CBRN steht für chemische, biologische, radiologische und nukleare Substanzen. Solche Stoffe können entweder vorsätzlich freigesetzt werden – etwa durch Anschläge – oder unbeabsichtigt, zum Beispiel bei einem Unfall während des Transports. In beiden Fällen stellen sie eine ernsthafte Gefahr für die Bevölkerung dar.

Um auf solche Szenarien vorbereitet zu sein, stellen Bund und Länder spezielles Material und Personal bereit. Diese sogenannten CBRN-Einheiten kommen im Rahmen des Katastrophenschutzes und der zivilen Verteidigung zum Einsatz, um Gefahren frühzeitig zu erkennen, einzudämmen und zu beseitigen.

Erkundung

Bei Unfällen oder Ereignissen mit gefährlichen Stoffen – zum Beispiel Chemikalien, Krankheitserregern oder radioaktiver Strahlung – kommt ein spezielles Fahrzeug der Feuerwehr zum Einsatz: der CBRN-Erkundungswagen (CBRN ErkW).

Der CBRN ErkW dient dazu, solche Gefahren schnell zu erkennen, genau zu messen und die Lage einzuschätzen. Das moderne Fahrzeug ist geländetauglich und technisch auf dem neuesten Stand – insbesondere, was die digitale Kommunikation betrifft. So können wichtige Daten sofort an die zuständigen Stellen weitergeleitet werden.

An Bord arbeiten zwei Teams mit speziell geschulten Einsatzkräften. Für ihren eigenen Schutz stehen ihnen unter anderem Atemschutzgeräte, Schutzanzüge und spezielle Masken zur Verfügung.

Der CBRN ErkW kann:

  • kontaminierte Bereiche markieren,
  • Proben aus Luft, Boden oder Wasser entnehmen,
  • Wetterdaten erfassen, um die Ausbreitung von Schadstoffen besser einschätzen zu können,
  • Messergebnisse direkt an die Einsatzleitung übermitteln – in Echtzeit.

Dank dieser Ausstattung trägt der CBRN-Erkundungswagen dazu bei, Gefahren frühzeitig zu erkennen, gezielt zu reagieren und die Bevölkerung bestmöglich zu schützen.

CBRN-Erkunder Messtechnik im Einsatz

Dekontamination

Wenn gefährliche Stoffe freigesetzt werden, müssen Einsatzkräfte unter Schutzmaßnahmen in das betroffene Gebiet vordringen. Beim Verlassen dieses Gefahrenbereichs ist eine sogenannte Dekontamination nötig.

Die Feuerwehr arbeitet dabei mit einem bewährten, dreistufigen Konzept:

  • Stufe I: Schnelle Notdekontamination – z. B. bei ungeschützten Personen, die direkt betroffen sind.
  • Stufe II: Gründliche Reinigung der Einsatzkräfte mit Schutzkleidung.
  • Stufe III: Zusätzliches Ausziehen der Kleidung und gründliche Dusche – bei besonderen Sicherheitsanforderungen.

Dafür steht der speziell ausgestattete Gerätewagen Dekontamination Personal (GW Dekon P) zur Verfügung. Er enthält Zelte, Beleuchtung und Frischwasserversorgung – alles kann in kurzer Zeit aufgebaut werden.

So stellt die Feuerwehr sicher, dass im Ernstfall alle Beteiligten geschützt werden – sowohl die Einsatzkräfte als auch die Bevölkerung.

Gerätewagen Dekon P im Einsatz

Zivilschutz

Die Einheiten der CBRN-Gefahrenabwehr in Fürth tragen ein besonderes Erkennungszeichen: das Zivilschutzsymbol – einem blauen Dreieck auf orangem Hintergrund.

Dieses Symbol kennzeichnet Organisationen, Ausrüstung und Gebäude, die dem Schutz der Zivilbevölkerung dienen. Es signalisiert: Hier arbeiten Menschen für Ihre Sicherheit – auch in besonderen Gefahrensituationen.

In Friedenszeiten darf das Schutzzeichen nur mit Zustimmung der Behörden verwendet werden – zum Schutz seiner Bedeutung im Ernstfall.

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